CDU-Stadtverband Rahden

Bürgermeister, CDU, SPD, FDP und Grüne sagen: NEIN zur Teilzeitschließung des Krankenhauses Rahden!

Offener Brief zu den Überlegungen / Planungen einer temporären Schließung des Krankenhauses Rahden

Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr geehrte Mitglieder des Kreistages,


wie wir sehr kurzfristig erfahren haben, hat der Vorstand der kreiseigenen Mühlenkreiskliniken durch den Verwaltungsrat den Auftrag erhalten, eine temporäre Schließung des Rahdener Krankenhauses ab dem 01.10.2023 zu prüfen.
Wir wenden uns mit diesem Schreiben an Sie, Herr Landrat Dogan, als Vorsitzender des Verwaltungsrates und des Kreistages und an die Mitglieder des Kreistages als die zuständigen Organe bei einer so weitreichenden und einschneidenden Entscheidung für die Bürgerinnen und Bürger im Nordkreis.

Uns in Rahden ist bewusst, dass für eine zukunftsfähige stationär-medizinische Versorgung im ganzen Mühlenkreis Veränderungen notwendig sein werden. Diesem Prozess haben wir uns bisher offen und mit der notwendigen Objektivität gestellt. Es ging und geht uns insbesondere in Rahden ganz entschieden nicht um ein „Kirchtumdenken“, sondern die medizinisch bestmögliche, aber auch wirtschaftlich tragfähige Lösung für alle Bürgerinnen und Bürger in der Region, im gesamten Kreisgebiet und den Nachbarn in Niedersachsen.


Heute aber sagen wir klar und deutlich: Zum jetzigen Zeitpunkt darf eine temporäre Schließung des Krankenhauses Rahden nicht beschlossen werden. Bis eine finale Lösung einer gleichwertigen stationär-medizinischen Versorgung im Altkreis Lübbecke festgelegt und auch umgesetzt ist, muss der Betrieb des Rahdener Hauses, adäquat und mit einer zentralen Notaufnahme ausgestattet, aufrechterhalten werden.


Uns ist bewusst, dass die finanziellen Herausforderungen für den ganzen Konzern gerade enorm groß sind. Die ersten Erfolge getroffener Maßnahmen sind bereits zu sehen und wir sind allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz sehr dankbar. Den gesamten Nordkreis von einer medizinischen Notversorgung kurzfristig abzuschneiden, ohne zu wissen, wie das zukünftige Konzept aussieht, kann aber nicht Teil der Maßnahmen sein.


Ist das Rahdener Haus einmal geschlossen, wird es auch nicht wieder öffnen. Der Vertrauensverlust der gesamten Bevölkerung im Nordkreis an Verwaltung und Politik wäre mit diesem voreiligen Beschluss mehr als erschüttert und gefährdet den gesamten Strukturierungsprozess massiv. Wir müssen die Zukunft bei diesem emotionalen und wichtigen Thema unbedingt mit den Bürgerinnen und Bürgern offen gestalten.

Und hierzu sollten alle Möglichkeiten der bestehenden und noch zu erwartenden Gutachten vollumfänglich, transparent und ohne Denkverbote in Betracht gezogen werden, um auch künftig eine ausreichende und wohnortnahe Versorgung für alle Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen.


Egal, ob ein Neubau in Espelkamp oder eine Sanierung in Lübbecke ansteht: in beiden Varianten bietet das Rahdener Haus eine wertvolle und kostensparende Möglichkeit, Übergänge und eine Überbrückung zu gewährleisten. Voreilige Entscheidungen sind hier aus unserer Sicht nicht zielführend und könnten zudem wichtige Alternativen verbauen.


Die Rahdener Politik möchte den Weg der konstruktiven Zusammenarbeit mit allen Beteiligten unbedingt beibehalten. Dafür darf Rahden jetzt nicht voreilig vom Netz genommen werden.


Wir hoffen sehr auf Ihre Unterstützung und werden auch über die jeweiligen Fraktionen auf Sie zukommen.
Herzlichen Dank.


Dr. Bert Honsel, Bürgermeister Stadt Rahden
sowie die Fraktionen des Rates der Stadt Rahden von CDU, SPD, Bündnis90/Grüne und FDP